Mit dem Klimawandel werden sich auch Extremwetterereignisse weiter verstärken. Um darauf vorbereitet zu sein, arbeitet das Bau- und Umweltamt der Stadtverwaltung bereits seit längerem an einem Projekt. In diesem werden klimaorientierte Maßnahmen zusammengefasst, die die Kreisstadt und die Ortsteile vor den Auswirkungen von Extremwetterereignissen schützen sollen.
Gemeinsam mit verschiedenen Akteur:innen aus Wirtschaft, Landwirtschaft, Politik und Verwaltung gilt es, Siedlungsgebiete den klimatischen Veränderungen anzupassen, Landschaften zu schützen und nachhaltig zu sichern. Dabei kann jeder dieser Akteure aktiv zur erfolgreichen Umsetzung der Maßnahmen beitragen.
Einzelvorhaben im Rahmen des städtischen Projektes beziehen sich zum einen auf den Erosions- sowie Hochwasserschutz angesichts von Extremwetterereignissen und zum anderen auf die zukünftige Entwicklung der Biodiversität in der vorhandenen Grünstruktur.
Für diese Einzelprojekte, bei denen es sich um Maßnahmen in den Sömmerdaer Ortsteilen Rohrborn, Schallenburg und Stödten handelt, gibt es bereits Pläne unter anderem zum zeitlichen Ablauf sowie zur Finanzierung. Der Umfang der geplanten nicht-baulichen und baulichen Maßnahmen bei den Einzelvorhaben liegt bei einer Gesamtsumme von 3 Millionen Euro.
Für die Umsetzung hatte die Stadtverwaltung im Dezember vergangenen Jahres einen Antrag auf Zuwendung innerhalb des Bundesprogrammes „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung gestellt.
Anfang Februar erhielt Bürgermeister Ralf Hauboldt die Nachricht, dass Sömmerda für sein Projekt und die darin aufgeführten Maßnahmen eine Zuwendung in Höhe von 2,7 Millionen Euro aus Bundesmitteln gemäß § 44 Bundeshaushaltsordnung erhält und die Stadt mit einem Eigenmittel-Anteil von 300.000 Euro in die Realisierungssphase übergehen kann. Die Maßnahmen müssen bis zum 31. Dezember 2024 umgesetzt sein.
Der Hintergrund der geplanten Maßnahmen für bestehende Siedlungsgebiete in den Ortsteilen Rohrborn, Schallenburg und Stödten ist der, dass in diesen Bereichen die vorhandenen Entwässerungsstrukturen – beispielsweise Straßenentwässerung oder Ableitung von Oberflächenwasser – nicht so dimensioniert sind, dass sie den Extremwetterereignissen der Gegenwart gerecht werden können.
Ziel der verschiedenen Maßnahmen ist, die Entwässerungsstrukturen anzupassen und dadurch eine wirksame Gefahrenabwehr für zukünftige klimatische Veränderungen zu schaffen. So sollen beispielsweise neu zu schaffende Grabensysteme für eine konzentrierte Wasserführung außerhalb der besiedelten Gebiete sorgen und damit auch Schlammlawinen vorbeugen.